Die Ereignisse beim FC Bayern München am vergangenen Wochenende haben weiterhin Auswirkungen auf den Verein. Nach einer chaotischen Saison wurden Vorstandsmitglied Oliver Kahn (53) und Sportvorstand Hasan Salihamidzic (46), zwei wichtige sportliche Säulen des Vereins, entlassen. Auch ihre wichtigsten Assistenten sind betroffen.
Moritz Mattes, der “Chief of Staff” unter Kahn, wurde laut Informationen der BILD-Zeitung freigestellt und muss gehen. Mattes galt schon lange als einer der umstrittensten Berater von Kahn und wurde intern als einer der Hauptverantwortlichen für das angeblich kühle Arbeitsklima unter den Mitarbeitern angesehen.
Uli Hoeneß (71) sagte kürzlich gegenüber dem “kicker”: “Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben.” Hoeneß machte die Berater für die “katastrophal schlechte Stimmung” verantwortlich. Insbesondere Mattes dürfte sich hier angesprochen fühlen. Es ist logisch, dass er ohne Kahn nicht im Amt bleiben kann.
Bei Marco Neppe (36) verhält es sich etwas anders. Der Technische Direktor war bereits vor Salihamidzic im Verein tätig und arbeitete als Assistent des ehemaligen Kaderplaners Michael Reschke. Unter Salihamidzic gewann er immer mehr an Bedeutung und Macht, zunächst als Leiter des Scouting-Bereichs und ab 2021 als Technischer Direktor und Kaderplaner. Er galt zuletzt als rechte Hand von Salihamidzic.
Wie es mit Neppe weitergeht, ist noch unklar, er soll selbst noch nichts wissen. Bei seiner Antritts-Pressekonferenz wollte Neu-Boss Jan-Christian Dreesen (55) sich nicht klar zur Zukunft von Neppe äußern: “Ich möchte mir die Zeit nehmen, mir die Dinge anzuschauen.” Überraschenderweise nahm Neppe am Mittwoch auch am großen Transfer-Gipfel der Vereinsbosse mit Trainer Thomas Tuchel teil.
Neppe ist nach dem Abgang von Salihamidzic die Person mit den Kontakten und dem aktuellen Marktüberblick. Er war bei den Verhandlungen mit Declan Rice (24) anwesend und hält den Kontakt zu dessen Vater und Berater Sean.
Entscheidend für die Zukunft von Neppe wird sein, wie es auf der Manager-Position weitergeht. Neu-Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge (67) deutete an, dass eher nach einer externen Lösung gesucht wird: “Wir hoffen, dass wir auch beim Sportdirektor/Sportvorstand zügig eine Lösung präsentieren können.”
Neppe arbeitet vorerst weiter, befindet sich aber in einer ungewissen Situation. Bei dem Treffen der Vereinsbosse am Nachmittag war Neppe zwar anwesend, fuhr jedoch bereits um 16:27 Uhr wieder weg. Die Bosse und Tuchel tagten noch weitere zwei Stunden.